Wer ist Monty?
Monty ist der Schulhund unserer Schule. Er ist ein vierjähriger Labradoodle und gehört Frau Amrehn privat. Bei ihr lebt er – auch in den Ferien Am liebsten springt Monty ins Wasser, er apportiert gerne Gegenstände und spielt leidenschaftlich mit Bällen oder einer Frisbee.
Für einen Einsatz in den Klassen lässt er jedoch vor lauter Freude sogar seine Spielsachen liegen.
Was ist ein Schulhund?
Ein Schulhund ist ein ausgebildeter Hund, der zusammen mit seinem Besitzer, einer Lehrkraft, den Unterricht besucht und in der Klasse anwesend ist.
Was sollte alles beim Einsatz eines Schulhundes beachtet werden?
Zunächst spielen das Wesen und die Charakterzüge des Hundes eine große Rolle. Nicht jeder Hund hat starken Nerven und kann ein Schulhund werden.
Wurde der geeignete Hund gefunden und zusammen mit seinem Besitzer ausgebildet, so wird anhand eines Schulhundkonzepts der Einsatz und die Ziele des Schulhundes klar geregelt. Ergänzt wird das Konzept durch einen Hygieneplan (Hund darf z. B. nicht in die Küche oder ins Schülercafé) sowie durch regelmäßige, dokumentierte Tierarztbesuche und Parasitenprophylaxe. Außerdem werden Vereinbarungen im Umgang mit dem Schulhund getroffen (siehe Hausaufgabenheft).
Welche Ausbildung hat Monty?
Monty verbrachte 18 Wochen bei seiner Züchterin, die ihn an viele Alltagsgeräusche und Abläufe gewöhnt hat. Danach wurde er von einer Assistenzhundetrainerin ausgebildet, sich an seiner Familie zu orientieren. In Welpen- und Junghundekursen fand die Grunderziehung (Sitz, Platz, Fuß, …) statt, so dass er mit 18 Monaten die Begleithundeprüfung bestehen konnte.
Im Anschluss daran absolvierten Frau Amrehn und Monty als Team eine neunmonatige Schulhundeausbildung, die insgesamt 90 Stunden Theorie- und Praxiseinheiten umfasste. Nach einer schriftlichen sowie mündlichen Prüfung für Frauchen, einer Videoanalyse von Montys Einsatz sowie einer praktischen Prüfung erhielte das Mensch-Hunde-Team das Zertifikat der Schulhundausbildung.
In diversen Fortbildungen (Targettraining, Konzeptlernen, Bissprävention, uvm) wird das bestehende Wissen sowie der aktuelle Trainingsstand des Mensch-Hunde-Teams immer wieder aufgefrischt, vertieft und ausgebaut.
Wie oft und wie wird Monty eingesetzt?
Monty kommt in der Regel zwei- bis dreimal pro Woche mit in die Schule. Es gibt aber auch Wochen, in denen sich ein Einsatz nicht anbietet (Schuljahresbeginn, da wir für den Einsatz viel Struktur und klare Regeln brauchen). In der meisten Zeit ist er präsent und sorgt allein durch seine Anwesenheit für ein verändertes Klassenklima. Während aktiven Phasen würfelt, dreht oder lost Monty beispielsweise zu erledigende Übungsaufgaben. Auch Antworten, die mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten sind, kann er mithilfe der Schüler geben. Kurz vor Schulaufgaben sorgt Monty durch gemeinsame Schüler-Hund-Interaktion für ein reduziertes Stressgefühl bei den Schülern.
Was bringt ein Hund in der Schule – der lenkt doch nur ab?
Ein Schulhund hat viele Vorteile und das nicht nur, weil der Hund sich flauschig anfühlt und so goldig ist.
Bei der Berührung oder auch bei bloßer Anwesenheit von Tieren laufen viele, unbewusste, hormonelle Prozesse ab, die zu einem positiven Grundgefühl und einer guten Voraussetzung führen. Die ideale Basis für Unterricht.
Nachdem Frau Amrehn mit Mathe und Chemie nicht unbedingt die Lieblingsfächer der Schüler unterrichtet, ist Monty natürlich der absolute Eisbrecher. Er sorgt dafür, dass Schüler offener sowie kommunikativer werden. Sie fassen dadurch schneller Vertrauen und helfen der Lehrer-Schüler-Beziehung, die wiederum für ein gutes Lernklima äußerst wichtig ist. Durch die Anwesenheit von Monty müssen die Schüler auch die Lautstärke im Klassenzimmer anpassen, weil Hunde ein sehr gutes Gehör haben. Hier lernen sie zum einen Rücksicht zu nehmen, wodurch die Lernatmosphäre verbessert wird und zum anderen erweitern die Schüler ihre Empathiefähigkeit. Jeder positive Kontakt mit dem Hund gibt den Kindern Selbstvertrauen. Monty reagiert auf jeden Schüler, bei ihm gibt es keine Außenseiter, er verzeiht Fehler, ist nicht nachtragend, so dass die Schüler bei Interaktion sofort Selbstwirksamkeit erfahren und deren Selbstbewusstsein gesteigert wird. Die Liste lässt sich hier noch durch zahlreiche weitere Gründe fortführen, was hier jedoch den Rahmen sprengen würde.
Fakt ist: Nein, der Hund lenkt nicht ab – im Gegenteil, er hilft dem Lehrer für eine angenehme, vertrauensvolle Atmosphäre zu sorgen.
Was passiert, wenn ein Schüler Angst vor Hunden hat?
In diesem Fall werden gemeinsam mit dem betroffenen Schüler ganz individuelle Lösungen gefunden, da Hundeangst unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Manche Schüler konnten nach einiger Zeit und kurzen, wiederkehrenden Aufenthalten von Monty im Unterricht Vertrauen fassen und mit Monty direkt arbeiten oder sogar streicheln (alles freiwillig!). Andere Schüler kamen mit Monty im Klassenzimmer klar, wollten aber keinen direkten Kontakt mit ihm haben. In den letzten Jahren war es noch nie der Fall, dass Monty aufgrund einer Hundeangst eines Schülers dauerhaft vom Unterricht fernbleiben musste.
Was ist, wenn ein Schüler eine Hundehaarallgergie hat?
Auch hier müssen in Gesprächen individuelle Lösungen und Regelungen gefunden werden. Es ist ein Unterschied, ob Schüler lediglich bei direktem Kontakt mit dem Hund, z. B. streicheln, allergische Reaktionen zeigen oder, ob beispielsweise die bloße Anwesenheit von Monty eine allergische Reaktion auslöst.